Im Gegensatz zu Genres wie die Architekturfotografie können viele Menschen mit dem Begriff Fine Art nicht viel anfangen. In diesem Beitrag erkläre ich, was man im Allgemeinen unter Fine Art Fotografie versteht und wie ich sie betreibe.
In Kurzform: Fine Art Fotografie wird auch künstlerische oder auch Kunst Fotografie genannt. Im Vordergrund steht die Aussage des Künstlers, nicht die korrekte technische oder dokumentarische Abbildung eines Motivs. Fine Art Fotografien werden hochwertig gedruckt und präsentiert.
„Weg vom Mainstream – Wie ein Fine Art Foto entsteht“
Diese Art der Fotografie ist selten ein Produkt des Zufalls. Es wird üblicherweise nicht einfach losgezogen und wild losfotografiert. Man setzt sich im Vorhinein viel intensiver mit dem Endergebnis und der Aussage auseinander. Dieser Punkt ist für mich entscheidend, denn so habe ich oft bereits während der Aufnahme das fertige Bild im Kopf und kann entschiedener vorgehen.
Ich schaue mir ein Gebäude an und höre auf meine Emotionen. Was fasziniert mich an diesem Gebäude? Was wollte der Architekt zeigen? Was macht das Gebäude aus? Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Während dem Fotografieren befinde ich mich in meiner eigenen Welt und blende äußere Einflüsse wie Menschen oder Geräusche komplett aus. Nachdem ich mein gewünschtes Foto im Kasten habe, geht es damit in die digitale Nachbearbeitung. In Photoshop verstärke ich meine Aussage durch gezieltes Abdunkeln und verändern der Kontraste im Bild. Ein gutes Bild weckt im Idealfall die gewünschten Emotionen beim Betrachter.
Der wesentliche Unterschied zur „normalen“ Fotografie ist, dass dem Fine Art Fotografen keine Grenzen gesetzt sind und ein Foto lediglich als Ausgangsbasis für seine Vision dient. Deshalb sehen sich Fine Art Fotografen oft auch nicht als Fotografen im klassischen Sinne, sondern als Künstler.
Präsentation – Der Druck
Der letzte, vielleicht auch schönste, Punkt in der digitalen Fine Art Fotografie ist der Druck auf ein hochwertiges Medium. Beim Fine Art Druck wird mit Pigmenttinte auf Baumwollpapier gedruckt. Das Ergebnis ist ein perfekter Druck, der durch feinste Abstufungen und Details besticht. Dabei ist die säurefreie Verarbeitung sehr wichtig, um die Farben und Kontraste möglichst lange zu erhalten. Auch die Wahl des Papiers hat einen erheblichen Einfluss auf die Bildwirkung. Neben Struktur und Dichte, wirkt sich auch die Wärme des Papiers auf das Empfinden des Betrachters aus. Für mich persönlich ist ein Bild erst fertig, wenn es vernünftig gedruckt ist. Es ist nun mal nicht das Gleiche ein Bild auf dem Bildschirm zu sehen oder ausgedruckt an der Wand zu betrachten. Ein digitales Bild ist austauschbar, jederzeit veränderbar und nicht endgültig.
Der Prozess vom Erstellen bis zum Druck ist mit erheblichem Aufwand verbunden. Dafür ist jedes Bild ein Unikat, welches die persönliche Handschrift des Künstlers trägt. Diese Art der Fotografie ist natürlich weit weg von der Bilderflut, die täglich durch das Netz geht.
Doch es geht nicht um die Anzahl der Bilder. Es geht nicht darum möglichst viele Motive abzudecken. Es geht um Emotionen, Ausdruck und Herzblut. Meine oberste Priorität ist die Qualität der Bilder und die Wirkung auf den Betrachter.
Ich hoffe euch das Thema „Fine Art Fotografie“ ein wenig näherbringen konnte. Bei Fragen dürft ihr mir natürlich gerne schreiben.
Hier sind ein paar weitere Beispiele aus meinem Portfolio: